Satoshi Morita/Berlin

Der Osterhase von Gropiusstadt

Ich habe in der Gropiuspassage einen blauen Osterhasen gefunden. Auf seinem Gesicht erstrahlte ein sehr fröhliches Lächeln – ganz im Gegensatz zu den anderen, die wegen der vielen Falten nicht sonderlich froh wirkten. Dann habe ich ihn gefangen und bin mit ihm in der Gropiusstadt umhergefahren, um den Stadtteil besser kennen zu lernen. Als wir auf der Wiese waren, hat er besonders glücklich ausgesehen, da er zum ersten Mal einen solch riesigen Platz erlebte. Bis dahin war er nur in enger Umgebung und kannte keine "natürliche" Luft. Es war auch das aller erste Mal für den Osterhasen, mit einem Motorrad zu fahren. Er hat den Wind mit seinem ganzen Körper empfunden, sich auch daran wieder vollkommen erfreut. Endlich konnte er die räumliche Konstruktion in seiner Heimatstadt durch die schnelle Fahrt genießen.
Es waren nur noch ein paar Tage bis zum Ende der Osterzeit. Er hatte sich gewünscht, auch Gebiete außerhalb der Gropiusstadt zu sehen. Obwohl er ganz gemütlich in seiner Wohnung gewohnt hat, wollte er Neues entdecken. Auf der Fahrt von Gropiusstadt zum Berliner Zentrum hat sich die Aussicht schnell geändert. Unter den Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise der Siegessäule, dem Fernsehturm, dem Brandenburger Tor oder dem Berliner Dom, war der Sonnenuntergang am Reichstag besonders schön.

Im Kontrast zum Zentrum ist die Gropiusstadt so geblieben, wie sie ist. Bewohner gehen hier spazieren und in der Passage einkaufen. Es war eher ruhig. Im Stadtteil, in welchem "Wohnen" als Kernkonzept gestaltet und entwickelt wurde, zeigt die Funktion gleich ihr Gesicht. Auf meinen Fotos sind die lebendigen Eigenschaften von jedem Ort zusammen mit dem immer gleichen künstlichen Lächeln des Osterhasen festgehalten.