Frank Bölter /Köln

14.02.2006 in Berlin-Gropiusstadt oder „Neue Freunde“

... gegen 9.30 Uhr versuchte ich erneut Kontakt mit meinen unmittelbaren Nachbarn aufzunehmen. Meine zuvor getätigten Bemühungen, mich mit meinen neuen Nachbarn bekannt zumachen, schlugen fehl, d. h. mein Anklingeln und meine Klopfzeichen fanden kein Gehör.

...Bei meinen nachmittäglichen Streifzügen durch die Umgebung war mir auf den angrenzenden Feldern eine Kolonie Raben aufgefallen, die ich daraufhin jeden nachmittag gegen 16.30 Uhr besuchte.

Heute morgen fiel mir beim Studium des abendlichen Fernsehprogramms die Reportage „Ein Schwarzer im Weißen Haus“ auf, die für die Rabenkolonie von Interesse sein könnte.
Bei der neuerlichen nachmittäglichen Begegnung informierte ich die Rabenkolonie über das bevorstehende Fernsehereignis. Nach einem Moment der Beratung erhoben sich die Raben in die Lüfte, um nicht zu spät zur Sendung nach Hause zu kommen.

... Abends bekam ich dann Besuch.


Gegen 23 Uhr fand sich unmittelbar vor meinem Wohnzimmerfenster ein Kugelblitz ein. Das war relativ überraschend, sind doch Kugelblitze sehr selten, darüber hinaus gab es bisher keinerlei Bildmaterial, sodass ihre Existenz mehr als umstritten war.


Nachdem ich die Balkontür öffnete, um dieses Naturphänomen aus der Nähe zu betrachten, kam er herein. Er bewegte sich langsam Richtung Bad, der Spiegel hatte es ihm angetan. Entweder hatte er sich heute noch nicht im Spiegel betrachtet, oder er suchte spezifische Gesellschaft. Ich konnte ihn beinah anfassen.


Nachdem wir einige Momente geplaudert hatten, wurde die Atmosphäre erotischer.
Es knisterte und wir kamen uns näher. Um den Kugelblitz zu beeindrucken, nahm ich ein Blatt Papier und vergrößerte damit meinen Penis, zur großen Freude des Kugelblitzes...

... Am nächsten Tag musste er dann früh zur Arbeit.