Stella Geppert /Berlin

Keiner da.

Ich hatte es mir schon länger vorgenommen hinauszufahren, um nach dem Rechten zu sehen. Ich fuhr mit dem Taxi durch eine verregnete, langsam sich verändernde, städtische Landschaft. Als ich dort ankam, klingelte ich mehrmals. Oben angekommen, drehte ich den Schlüssel vorsichtig im Schloss herum, bis die Tür sich öffnete.


Alles war aufgeräumt, so als wäre man gerade auf Reisen, und sollte man irgendwann zurückkommen, würde einen dann ein sorgfältig arrangiertes Wohninneres empfangen.
Ich schrieb einen kurzen Brief, dass ich da gewesen sei und es so traurig gefunden hätte, mich dort nicht angetroffen zu haben, und „Wie geht es dir?“ und „Mach’s gut“.
Im Treppenhaus traf ich dann zwei Frauen, die von dem neuen Nachbarn sprachen, von dem man nichts hören und sehen würde.