Jürgen Paas /Essen
Nacht-Feuer-Licht
Die Kontrolle des Feuers war ein wichtiger Schritt in der Entstehung menschlicher Kulturen und Zivilisationen. Sein Gebrauch durch den Menschen ist für eine Zeit bis etwa vor 300.000 Jahren nachgewiesen, vermutlich ist das Feuer aber schon vor 790.000 Jahren verwendet worden. In der Kunst wird das Feuer in allen Sparten verarbeitet.
Licht ist, wie Feuer, eines der bedeutendsten Phänomene für alle Kulturen. Künstlich erzeugtes Licht aus Lampen ermöglicht dem Menschen heutzutage ein angenehmes und sicheres Leben auch bei terrestrischer Dunkelheit (Nacht) und in gedeckten Räumen (Höhlen, Gebäude). Technisch wird die Funktionsgruppe, die Licht erzeugt, als Lampe oder Leuchtmittel bezeichnet. Der Halter für die Lampe bildet mit dieser eine Leuchte. „Licht“ und „Leuchte“ werden auch als Symbole für Intelligenz verwendet (vgl. Lichtblick, Aufklärung). Ein Mangel an Intelligenz wird auch als „geistige Dunkelheit“ oder „Umnachtung“ bezeichnet.
Die Nacht war im
Volksglauben seit alters die Zeit der Geister, Teufel und Gespenster. Zwischen
Mitternacht und Morgengrauen hatten die dunklen Wesen besondere Macht. Im Englischen
heißt diese Periode „dead of night“ oder „death hour“
(Todesstunde), im Lateinischen „intempesta“ (ohne Zeit), und man
nahm an, dass zu dieser Zeit der Tod besonders viele Menschen zu sich nähme.
Nach der Überlieferung trieben gerade in dieser Zeitspanne Dämonen
und Hexen ihr Unwesen, und die Herrschaft des Teufels auf Erden dauerte, wie
zahlreiche Märchen und Sagen zu berichten wissen, von Mitternacht bis zum
ersten Hahnenschrei bzw. bis zum ersten Glockenschlag 1 Uhr. Dabei galten bestimmte
Nächte als besonders gefahrvoll, zum Beispiel die Nächte vor Johannis
und Allerheiligen.
Es gab auch besonders gefürchtete Orte, die man nachts besonders zu meiden
versuchte, zum Beispiel Kreuzwege, Galgen und Friedhöfe.
(aus wikipedia 12/2007)