Caroline Bayer / Berlin

/ 2008

Taggen (von englisch tag: Kenn-, Markenzeichen) beschreibt im Zusammenhang mit Graffiti das Hinterlassen eines besonderen persönlichen Schriftzugs, des sogenannten Tags, das in der Regel den grafisch gestalteten Sprühernamen enthält (Vergleiche: Unterschrift). Einerseits wird das Tag zum Signieren von Bildern benutzt; die Verbreitung dessen an möglichst vielen und besonders riskanten Orten oder Gegenständen trägt aber auch zum szeneinternen Prestige eines Sprühers bei. Das Übersprühen fremder Tags – auch Crossen genannt – hingegen wird als Beleidigung angesehen. Besonders in der Bandensubkultur der Vereinigten Staaten dienen Tags zur Markierung des Territoriums einer Straßengang. Sprüher der Writing-Bewegung versuchen in der Regel hingegen, ihren Namen überall zu verbreiten, nicht nur in einem begrenzten Gebiet. Tags auf besonderen und gefährlichen Plätzen gab es, wie das Beispiel des Beamten Joseph Kyselak zeigt, bereits im Biedermeier. Außerhalb von Sprüherkreisen wird das Taggen als äußerst lästig angesehen, da zum Einen meist eine Sachbeschädigung im Sinne des § 303 und § 304 StGB in Deutschland, in Österreich die §§ 125 und 126 StGB, in der Schweiz der Artikel 144 StGB stattfindet und zum Anderen teilweise hohe Kosten bei der Beseitigung des Graffitis entstehen. Außerdem ist im Gegensatz zu Bildern oder Slogans, die oftmals noch in gewisser Weise aufgrund ihres Unterhaltungswertes akzeptiert werden, für Außenstehende nicht ersichtlich, worin der Sinn von Tags liegt. Vielmehr werden diese oft als hässliche Schmierereien angesehen. Quelle: Wikipedia

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