Roman Pfeffer / Wien

Substitution / 2008

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Die Gropiusstadt wird beschritten und observiert. Das Fehlen verschiedener Teile der Stadtraumausstattung und ihres Mobiliars ist zu beobachten. Einer Bank fehlt die Sitzfläche, beim Tischtennistisch das Netz, Pflastersteine fehlen im Gehsteigbereich, Schilder an der Informationswand; einem Postkasten wurde die Tür entnommen, bei einem Zaun wurde ein Holzteil abgebrochen, bei einem Geländer ein Metallteil entfernt, und bei einem privaten Werbeplakat fehlen einige Abrisse. Diese Fehlstücke wurden unter Verwendung eines im öffentlichen Raum gefundenen rot-weißen Absperrbandes nachgebaut und ersetzt. Ein neuer Zustand entsteht, der sich formal dem Original annähert, jedoch in seiner Materialeigenschaft und Farbe davon unterscheidet. Durch die Verwendung des Absperrbandes als Substitution entsteht eine Neuordnung – eine Installation, die durch das immer wieder kehrende Material eine neue Ordnung vorgibt. Diese Art des Ersetzens hat auch in einer gewissen Weise eine Parallele zur Archäologie, wie mit vorgefundenen, teilweise zerstörten Objekten umgegangen wird. Man könnte diese Art und Weise der Eingriffe unendlich fortführen und somit einen komplexen Ersatzzustand entstehen lassen.

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