Kim Dotty Hachmann / Berlin

Künstlerdasein / 2009

Standbilder und Textauszug aus einem Film, entstanden in Gropiusstadt 2009

Kim (Mutter): Wie ist der Salat?
Günter (Vater): Gut.
Neo (älterer Sohn): Ich hab den noch nicht probiert... Guuuut.

K: Willst Du auch Tomatensoße, Vitchen?
N: Ich geb ihm. Ich geb ihm einen ganz kleinen Klecks.
K: Ich weiß nicht, ob ich meine Kunst weiter machen soll oder nicht.
G: Mmh. Mal wieder ne neue Krise.
K: Mmh. Möchtet Ihr was trinken?
G: Also auch nichts Neues.
N: Ja, ich hab Durst.
K: Apfelsaft oder Orangensaft?
G: Und, was gibt’s Neues?
N: Orangensaft. Wenn ich ausgetrunken habe, nehme ich Apfelsaft.
K: Du auch, Günter?
G: Jaah.
N: Ich sag dann Stop. STOP!
K: Es wird mir grad alles zu viel.
G: Was? Mit Deiner Kunst?
K: Ja.
G: Vielleicht solltest du einfach mal ein bisschen zurückstehen.
K: Ja und dann?
G: Wird eben alles zu viel, oder ist zu viel.
K: Ja und, soll ich dann damit aufhören? Das bringts ja auch nicht, oder?
N: Wenn alle aufgegessen haben, kriegt man noch einen Nachtisch.
K: Mmh, genau.
K: Was ist denn dein Vorschlag? Es gibt doch nur entweder Kunst machen oder keine Kunst machen.
G: Naja, du bist ja nicht zum ersten Mal an dem Punkt.
K: Ja, aber ich hab immer weiter gemacht dann.
G: Na, wahrscheinlich wirst du dieses Mal auch weiter machen.
K: Wahrscheinlich. Ja.
G: lacht.
K: (lacht auch): Ja, ist das Gleiche wie vorher.

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